17./18.05.2010

Start:   38°19.449’ N     26°20.709’ E                       Altinyunus

Zie:     38°30.751’  N    26°37.927’  E                      Mordogan

Das Wetter will sich einfach nicht recht beruhigen. Noch immer ist ein umfangreiches H-Gebiet über dem Balkan, welches sich mit einem T über Ghadaffi-Land austauscht. Das veranlasst die Wetterstationen immer wieder zu Sturmwarnungen und Winden mit Stärke 9. Wir bleiben somit in Deckung. Mindestens noch einen Tag. Am 17. klart es dann soweit auf, dass wir die Ausfahrt unter den Kiel nehmen können. Wir verlassen Altin Yunus, was so viel wie goldener Delphin heisst, und nähern uns um Inselchen herum wieder der Verbindung zwischen Chios und Lesbos.  Wir umrunden Karaburun mit achterlichem Wind und hier draussen merken wir, was der Wind mit der See angestellt hat. Noch immer kommen lang gezogene Wellen auf unser Heck zu und schieben uns vorwärts. Teilweise sausen wir mit 8 Knoten dahin. Dazu frischt der Wind wieder auf und wir nehmen unser Ziel Mordogan in Angriff. Foca wäre als Alternative gewesen, doch da ist uns die See und der Wind einfach zu stark. Mordogan liegt auf der Westseite des Golfes von Izmir und hat, gemäss Google Earth, einen grossen Hafen. Den suchen wir auf. Nach rund 8 Stunden Fahrt stehen wir dann auch tatsächlich vor der Einfahrt. Zu unserem Erstaunen müssen wir feststellen, dass keine einzige Yacht darin liegt. Hier wurde einmal ein Hafen gebaut und ev., wir wissen es noch nicht, ist denen das Geld ausgegangen. So werfen wir mal Anker und schwojen im riesigen Hafenbecken. Mit dem Dingi erkunden wir  den Hafen und kommen mit den Fischern ins Gespräch. Einer beherrscht die deutsche Sprache und der gibt uns auf unsere Frage, ob wir allenfalls am Quai anlegen dürfen, eine positive Antwort. Wir seien in der Türkei und da sei jeder frei, anzulegen wo er will. Das nehmen wir uns zu herzen. Fahren mit dem Dingi zurück, lichten den Anker und parkieren am Quai. Die Fischer helfen uns mit den Leinen, denn es hat ziemlich Seitenwind. Das erspart uns auch eine Ankerwache, denn noch immer pfeift der Wind recht stark. Umgeben von jungen Hunden und Katzen richten wir uns ein. Schon bald sind die hungrigen Mäuler an unserem Schiff und wer kann da schon widerstehen. Der eine oder andere Brocken fällt zu Gunsten der 4-Pfoten ab.

Der Wetterbericht kann immer noch nichts anderes als Sturmwarnungen verbreiten. Einmal mehr bleiben wir in Deckung. Es heult in den Wanten und wir schlafen trotzdem gut. Da die nächste Etappe in Richtung Lesbos etwas länger sein wird, beschliessen wir, so lange hier zu warten, bis sich die Wetterlage gänzlich beruhigt hat. Das kann noch etwa 3 oder 4 Tage dauern. Zu unserem Erstaunen bedeckt sich der Himmel auch immer wieder mit satten schwarzen Wolken und ab und zu fällt daraus auch Regen. Das scheint der Vegetation hier gut zu tun, denn es ist rundherum einfach nur grün. Betörende Düfte steigen aus den Gärten, wo Geranien, Feigen, Granatäpfel und was weis der Kuck-Kuck noch alles blüht.  Das ganze ist so üppig am Wachsen, dass die ganz besondere Hecken angepflanzt haben. Wo wir Buchenhäge machen, pflanzen die Rosmarinsträucher und stutzen sie rechteckig zurück (sieh umstehende Bilder).

Heute, am 19.05.2010, sind wir zu einem Tee eingeladen. Es ist in der Türkei ein Festtag. Jugendsporttag. Der Einlader ist ein hier ansässiger Segler aus Deutschland, der sein Schiff noch nicht hier hat. Da er unseren Mast im Hafen gesehen hat, ist er zu einem Besuch gekommen. Bei einem EFES wurde dann gefachsimmpelt und so kam es zur Einladung. Ev. besuchen wir mit Ihm und seiner Frau dann noch Izmir. Wer weiss….

This entry was posted on Donnerstag, Mai 20th, 2010 at 11:37 am and is filed under Uncategorized. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Both comments and pings are currently closed.