06. – 09.11.2009

So nun geht es ein Stückchen weiter im Logbuch

Wir haben Besuch bekommen. Anne nimmt eine Woche Ferien und besucht uns. Fast pünktlich bringt sie Türkish Airline nach Dalaman und von dort ist es noch ein Katzen-(Taxi)-Sprung nach Fethiye und schon steht sie da. Zusammen mit unserem Stegnachbar, Harald, heissen wir sie bei einer zünftigen Spaghetata willkommen. Einerseits ist das ein schmackhaftes Essen und anderseits hat es den Vorteil, dass gleich alle etwas scharf nach Knoblauch riechen. So hebt niemand mehr besonders (geruchsmässig) vom anderen ab. Mitternacht ist vorüber und die Kojen sind bezogen.

Am Samstag heisst es dann früh aufstehen. Wir haben Bescheid bekommen, dass unsere neuen Matratzen, die wir noch vor Törnbeginn bestellt haben, in Rhodos angekommen sind. Also nichts wie los zu den Helenen. Harald und Anne begleiten uns. Wir müssen aus der Türkei ausklarieren, damit der Papierkram dann wieder stimmt, wenn wir zurückkommen. Auch hier heisst es: der Amtsschimmel wiehert. Nun aber zurück zur bevorstehenden Reise. Rund 43 Seemeilen liegen vor uns. Die letzten Tage waren auf See recht stürmisch und so erwarten wir eigentlich einen guten Wind, und auch etwas bewegte See. Weder das eine noch das andere treffen ein. Der Wind ist eingeschlafen, bzw. noch gar nicht erwacht und die See ist recht ruhig. So tuckern wir unter Motor Kurs Rhodos und sind nach ca. 6 1/2 Stunden vor der Hafeneinfahrt. Prompt jetzt hat sich der Wind entschieden zu blasen und uns das Anlegemanöver noch zu erschweren. Prompt fängt sich unser Anker noch in einer anderen Kette, so dass wir manöverieren müssen. Doch schliesslich gelingt es uns rückwärts an die Quai-Mauer zu parkieren. Der Anker, den Harald gesetzt hat, hält und zum Anfang mit zwei Landleinen liegen wir fest. Inzwischen hat der Wind recht stark zu blasen begonnen. Mit rund 15 Knoten fegt er über die Hafenmauer aus SE und macht uns das Liegen nicht gerade einfach. Doch die IRSIRA hält. Nun suchen wir das Büro, bei welchem unsere Matratzen angeliefert wurden. Nur rund 5 Minuten vom Schiff entfernt finden wir das Gesuchte. Schnell melden wir uns noch beim Hafenmeister, bezahlen € 7.93 Liegegebühren und holen dann mit einem Trolly die Waren fürs Schiff ab. Das ist eine Guggelfuhr. Aber bald haben wir die neuen Betten eingelegt und eigentlich wäre jetzt Schlafen angesagt. Das wird aber vorerst für ein gutes Nachtessen an Bord verschoben. In der Zwischenzeit hat sich der Wind verstärkt. Schliesslich fegen Böen, welche Spitzen bis zu 30 Knoten erreichen, über den Hafen. Die Nacht wird also unruhig. Trotzdem finden wir den Schlaf, wenn auch nicht allzu tief. Am Sonntag Morgen, Rhodos ist überigens wie ausgestorben, denn die Saison ist vorbei, stehen wir auf und müssen feststellen, dass an ein Auslaufen nicht zu denken ist. Riesige Wellen tosen von Aussen an die Hafenmauern und Gischt überzieht unser Schiff, als ob ein Dauerregen fällt. So verkriechen wir uns ins Innere unseres Schiffes und beginnen entweder zu Lesen, zu spielen, oder ab und zu ein Bier zu trinken. Rachel und Anne erkunden trotz des Wetters noch die Altstadt von Rhodos. Der Wind hat nicht nachgelassen. Seit nun rund 24 Stunden blässt er ununterbrochen heftig. Doch dann, fast plötzlich stellt er ab, nachdem zuvor noch ein Gewitter über uns hinwegfegte. Das verheisst mindestens eine ruhigere Nacht und so ist es dann auch. Am Montagmorgen empfängt uns eine aufgehende Sonne, als ob sie kein Wässerchen hätte trüben können. Nach dem Frühstück machen wir uns bereit um die Rückreise nach Fethiye anzutreten. Kurz vor 09.00 Uhr laufen wir aus. Kein Wind ! Wieder motoren wir. Nach einer kurzen Strecke des Weges sehen wir einen eigenartigen Gegenstand im Wasser treiben. Der Sturm hat wohl das eine oder andere von Booten geblasen. Vorsichtig nähere ich mich dem Gegenstand. Es stellt sich heraus, dass es eine Gasflasche ist. Die retten wir. Mit dem Enterhaken gelingt es Harald in der immer noch recht bewegten See, die Flasche zu erreichen. Er hebt sie aufs Hinterdeck und stellt fest, dass sie noch voll ist. Gewicht ca. 25 Kg. Ich glaube unsere Gasreserven bis Ende Jahr sind somit gesichert und wenn wir schliesslich die Gasflasche noch zurückbringen, bekommen wir noch das Depot. Neptun sei Dank.

Gemütlich fahren wir also dem Golf von Fethiye entgegen. Kurz vor dem Hafen haben wir dann doch noch die Möglichkeit, die Genua zu setzen um wenigsten etwa eine halbe Stunde unter Segeln zu fahren. Ein traumhafter Sonnenuntergang hüllt die ganze Gegend in goldenes Licht und bis wir im Hafen sind ist bereits stockdunkle Nacht und das um 17.30 Uhr. Mit Hilfe der BBS Mitarbeiter liegen wir bald am Steg fest. Das Nachtessen haben wir uns aber verdient. Wir gehen ins Dorf zu Pascha. Auch hier müssen wir feststellen, dass die Touristensaison endgültig vorüber ist. Dunkle Strassen liegen vor uns, Geschäfte sind geschlossen und nur noch wenige Menschen auf den Beinen.

So endet unsere Reise nach Rhodos und wir haben neue Betten.

This entry was posted on Mittwoch, November 11th, 2009 at 5:23 am and is filed under Uncategorized. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Both comments and pings are currently closed.