Montag/Dienstag 29./30.12.2008

Liebe Freunde

Das Wetter hat sich nach dem regnerischen Sonntag massiv gebessert. Die Sonne scheint und ein guter Wind blässt. Wir entschliessen uns, die Quellenbucht im Golf von Fethiye anzusteuern. Gegen 11.00 Uhr geht’s los. Raus aus dem Hafen, durch die Einfahrt in den Golf. Bald schon setzen wir die Segel und rauschen los. Mit günstigem Wind kommen wir zu den Inseldurchfahrten. Wir wagen die Durchfahrt unter Segeln. Zur Not wird der Motor eingeschaltet, in der Hoffnung, dass wir ihn nicht brauchen. Hin und her geht’s. Fast alle 20 Sekunden eine Wende. Meine Mannschaft wird getrimmt. Fast schaffen wir es ohne Motorenhilfe, doch eben nur fast. Die letzte Wende verlangsamt die Geschwindigkeit und die IRSIRA wird dadurch nicht mehr steuerbar. So musste halt das Motörli rasche Fahrt aufnehmen und schon sind wir durch. Nochmals zwei drei Wenden in im Golf von Göcek und wir stehen vor der Quellenbucht. Was sehen wir da: Da hat doch ein Segelschiff meinen Stammplatz belegt. Das geht aber nicht. Doch der Segler macht gar keine Anstalten weg zu gehen (ich würde auch nicht). So parkieren wir unser Schiff halt daneben. Rachel wirft den Anker, der sich toll eingräbt. Paul legt die Landleinen und schon stehen wir. Ein toller Segeltag. Gegen 18.00 Uhr ruft uns mein Freund Bernd an und fragt uns, wie es uns geht. Gut natürlich können wir zur Antwort geben. Da sei er aber froh, da in Fethiye Windgeschwindigkeiten von rund 24 Knoten gemessen werden und zwar aus Ost. Da die Quellenbucht gegen Osten offen ist, meinte er, dass wir vielleicht Probleme hätten. Doch dem war nicht so, denn bei uns bliess der Wind aus West. So blieb es auch die ganze Nacht. Nichts destotrotz haben wir uns entschlossen eine Ankerwache aufzuziehen. Hätte der Wind tatsächlich auf Ost gewechselt, so wären wir ziemlich nahe ans Land gekommen. Für die Mannschaft war das natürlich auch ein Erlebnis. Alle zwei Stunden eine Wache. Paul meinte dann noch, dass seine Wache bemerkenswert wäre, und liess die Taschenlampe im Salon fallen. Somit waren dann alle wach. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir bei meiner Wache auch ein Lapsus passierte. Ich stieg einmal den Niedergang hoch und verlor dabei einen Finken. Das haben dann auch alle gehört. So ist die Nacht vergangen. Um 06.30 Uhr stieg die Dämmerung im Osten den Berggipfeln entgegen. Ich habe micht entschlossen, früh wegzufahren, da der Wind etwas aufgefrischt und die Bedeckung zugenommen hat. Schnell machen wir noch einen Kaffee und um 07.30 Uhr löst Paul die Landleinen, Rachel nimmt den Anker rein und Anita und Silvia sind für den Rückschub der Landleinen verantwortlich. Einer muss dann auch noch am Steuer stehen, das war ich (nur dass niemand meint, ich hätte nichts zu tun). An der Insel Tersane fahren wir mit guten Segelwind vorbei. Irgendwann hat der Wind einen Aussetzer und stellt ab, und wir den Motor an. Doch nur kurze Zeit später können wir bereits wieder Segel setzen. Mit Kurs auf den Leuchtturm Kizil gehts zum Teil mit 7 Knoten vorwärts. Wir wenden, um die Durchfahrt zwischen dem Leuchtturm und dem Festland zu schaffen. Erster Versuch fehlgeschlagen. Es reicht nicht. Fast können wir dem Leuchtturmwärter in die Suppe spucken. Also gewendet und wieder in die andere Richtung u.s.w. bis wir vor der Hafeneinfahrt Fethiye stehen. Somit heisst es Segel bergen und den letzten Rest mit Motor zurücklegen. Die Fender werden angebracht, die Landleinen vorbereitet und rein geht’s. Gekonnt legen wir mit dem Heck am Steg an und an Stelle des Frühstücks gibt’s einen Ankerdrink. Mal was neues. Doch bald folgt eine leckere Gemüsesuppe, was einen guten Boden gibt.

Rasch hat sich ein Teil der Mannschaft zur Dusche entschieden und und danach wird dem hiesigen Markt (es ist ja Dienstag), nochmals ein Besuch abgestattet. Zusammengefasst kann man schreiben, dass wir von den rund 30 Seemeilen, die wir gestern und heute zurückgelegt haben, rund 28 unter Segel gefahren sind.

Morgen ist ja Sylvester. Da haben wir eigentlich mit meinen Freund Bernd noch etwas vor. Doch mal schauen, ob das Wetter mitspielt. Mehr darüber dann morgen oder Uebermorgen.

Herzliche Grüsse

Walter und seine Gäste

This entry was posted on Dienstag, Dezember 30th, 2008 at 7:23 am and is filed under Uncategorized. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Both comments and pings are currently closed.