Samstag, 27.12.2008

Liebe Freunde

Im zweiten Anlauf hat es mit der Bucht Tersane nun doch noch geklappt. Mit recht gutem Wind sind wir zwischen den Inseln Tersane und Domus hindurchgefahren. Von Westen her nähern wir uns der Bucht und werfen Anker rund 80 m vom Ufer entfernt. Im ersten Anlauf hält er und ich ziehe die IRSIRA rückwärts ans gegenüberliegende Ufer. Paul und Rachel haben in der Zwischenzeit das Gummiböötchen gewassert und die langen Landleinen bereit gemacht. Sie rudern an Land und befestigen eine Leine nach der Andern und schon steht unser Schiff fest. Mit der zweiten Landleine machen wir das ganze fertig und schon ist ein Ankerdrinkt fällig. Noch immer bläst eine sanfte Briese von Westen her und spannt die Seile. Doch der Anker hält. Segeln macht bekanntlich hungrig und schon bald ist die Küche in Betrieb genommen worden. Irgendwann, niemand weiss warum, ist uns der Rotwein ausgegangen. Am Schluss war ich der „Neger“, weil ich zu wenig eingekauft habe. Nun ich trags mit Fassung. Beim nächsten Weineinkauf werde ich wohl einige Flaschen in meiner Koje verstecken müssen. Wir spielen Merhaba Jusuf, oder eben Tschau Sep, bevor wir gegen 22.00 Uhr in die Kojen kriechen. In der Zwischenzeit ist auch der Wind eingeschlafen und wir haben einen prächtigen Sternenhimmel über uns. Nun denn gute Nacht.

Der Morgen kriecht gegen 07.30 Uhr langsam am Horizont hinauf. Die Sonne versteckt sich noch hinter der Insel Tersane und wird erst gegen 09.15 Uhr an unserem Mast hinunterklettern und uns vollständig wecken. Wie immer kommt dann ein reichhaltiges Frühstück mit Spiegeleiern und oder Rührei, mit Birchermüesli etc. etc. Wir bleiben heute hier und erkunden die Insel. Sie ist auch im Winter bewohnt. Die Bäuerin, eine junge Türkin, sehr gut englisch sprechend, erklärt uns, dass es eigentlich für diese Jahreszeit viel zu wenig regnet. Normalerweise würde das grüne Gras 30 cm hoch stehen, heute ist es nur ein Ansatz davon. Die Schafe, Kühe, Ziegen und Esel müssen mit Schmalhans Vorlieb nehmen. Nur der Hahn kräht, also ob er seine Hühner nicht im Griff hätte. Trotz des wenigen Regens, ist eine traumhafte Vegetation vorhanden. Blumen blühen, Oliven sind zur Ernte bereit, Granatäpfel hängen an den Bäumen und die letzten vergessenen Trauben hängen noch an den Reben, die sich um einen Olivenbaum gerankt hat. Langsam kehren Rachel und ich zum Steg zurück. Dort rufen wir nach dem Taxi auf unserem Schiff. Paul stürzt sich in den Neoprenanzug und zieht die Gummikuh hinter sich her zu uns herüber. Das ist ein Service. Am Nachmittag wird die Hängematte aufgespannt und die strahlende Sonne genossen. Auch der Rest der Crew wagt sich noch auf einen Spaziergang und ist genau so begeistert, wie wir am Morgen.

Der Abend wird mit einem wunderbaren Essen beschlossen (ohne Wein). Zum Glück hat’s noch EFES. Eine neuerliche Spielrunde beschliesst den angenehmen Tag und wir kriechen erneut in die Kojen. Silva, wie immer, mit Ihrer Bettflasche.

Heute nun, am 27.12.2008 kehren wir zurück nach Fethiye, wo wir gegen 13.00 Uhr ankommen. Eine leichte Briese hat uns bis zur Insel Kizli gebracht, doch dann ist der Motor angesagt. Das Anlegemanöver im Hafen klappt vorzüglich. Ich glaube, ich behalte die Crew, denn die kann das schon so gut.

Nun geniessen die Einen bereits die Dusche und anschliessend gehen wir zu Chafars Restaurant wo wir die Köstlichkeiten der türkischen Küsten verspeisen. Man kann sagen, dass die Sonne richtig heisst brennt. Nur im T-Shirt sitzen wir im Gartenrestaurant. Doch der Wetterbericht hat für Sonntag einen Regentag angesagt. Wollen mal schauen, ob dem so sein wird.

Während ich diese Zeilen schreibe, ist bereits wieder eine Spielrunde im Gang. Bevor es dann in die Kojen geht, gibt es dann noch ein kleines Abendessen, ev. Gschwelti, Käse, Mostbröckli, Oliven etc. Also bis zum nächsten Mal. Ich erwarte heute Abend noch meinen Kollegen aus Deutschland, mit dem wir dann nächste Woche wohl einige schöne Stunden verleben werden. Mehr dann später.

Herzliche Grüsse

Walter und seine Gäste

This entry was posted on Samstag, Dezember 27th, 2008 at 10:39 am and is filed under Uncategorized. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Both comments and pings are currently closed.