22.05.2013

Start: Kefken Adasi:  41°12.828′ N  / 30°15.499′ E

Ziel:    Sile: 41°10.704′ N  /  29°36.382′ E

 

Wir haben Eregli nach Meinung des Skippers um 07.00 Uhr verlassen. Die Mannschaft weist mich sanft darauf hin, dass ich eine Stunde zu früh geweckt hätte und es nämlich erst 06.00 Uhr ist. Nun ich hoffe, dass ist der gröbste Lapsus, der mir passiert. Am Ende dieses Schlages liegen wir in einer Bucht nördlich von Kefken. Es ist eine kleine Insel, die, niemand weis warum, mit mächtigen Molen zu einem Hafen umfunktioniert wurde. Ein einziges Schiff liegt darin, und zwar das des Rettungsdienstes. Einige Gebäude sind am Land und die erkunden wir. Die Männer, die wir treffen gehören alle zum Rettungsdienst und schieben hier Wache für den Notfall. Ein recht hoher Leuchtturm dient ihnen als Ausguck und wir werden aufgefordert, diesen zu besteigen, was wir natürlich gerne machen. Wir haben, oben angekommen, etwas weiche Knie, doch dafür einen um so schöneren Rundblick. Von dort oben sehen wir, dass die kleine Insel dicht bewachsen ist mit Bäumen und Sträuchern. Ein kleines Strässchen führt vom Ueberwachungsturm südwärts an den Strand. Dem folgen wir und bald stehen wir in einem dichten Urwald. Ohne Machete nicht zu durchdringen. Zum Glück sind wir auf dem betonierten Weg. Plötzlich geht links weg ein Trampelpfad. Neugierig wie wir sind folgen wir ihm und nach ca. 100m dichtestem Unterholz öffnet sich eine Lichtung und gibt den Blick frei auf ein einsames jedoch bewohntes Haus. Kurz bevor wir es erreichen kommt hinter uns ein junger Mann mit einer Karette her, in welcher er drei Kanister mit Wasser hat. Er fordert uns auf weiterzugehen zum Haus. Dort angekommen unterhalten wir uns in englisch mit ihm. Er wohnt hier in 5. Generation, mit seinen Eltern. Er ist von Beruf Taucher und Fischer. Er zeigt uns seinen Garten und wir stehen vor einem Artischocken-Feld mit den herrlichsten Knollen. Schnell nimmt er ein Messer zur Hand, nachdem er von uns erfahren hat, dass wir die gerne geniessen, und haut ruck zuck 5 Stück ab. Dazu kommen noch frische Zwiebeln, ein Salat und frischer Knoblauch. Alles in eine Tüte und wir sehen aus, als ob wir vom Gemüsemarkt kämen. Er begleitet uns noch zurück ans Wasser. In seiner Hand hat er eine Harpune. Er will noch auf den Fischfang. Wir bedanken uns herzlich bei ihm (Hakan) und steigen in unser Gummi-Boot. Er nimmt sein Fischerboot und verlässt den Hafen. Zurück auf der IRSIRA gibts Abendessen. Kaum sind wir fertig, tuckert ein Fischerboot zu uns heran. Es ist Hakan. Er zeigt uns den Fang, den er getätigt hat, ein ca. 40 cm langer Lefrek-Fisch. Er bietet ihn uns zum Kauf an und da kann Rachel nicht wiederstehen. Freundlicherweise nimmt Hakan den Fisch noch aus und portioniert ihn, denn ganz wäre er nicht in die Pfanne gegangen. Ein schönes Erlebnis mit sehr freundlichen Leuten.

Nächstes Ereignis:  Wir bekommen Besuch. Mein Cou-Cousin Fritz hat sich angemeldet für einen 14 tägigen Törn. Dazu möchten wir ihm etwas bieten, denn er hat mit drei Kollegen zwei Wochen später selber einen Törn in Fethiye. So entschliessen wir uns und nehmen Fritz in Istanbul bzw. am Ende der nördlichen Einfahrt des Bospurus auf und fahren mit ihm dann die Route durch die Meerenge, das Marmara-Meer, die Dardanellen südwärts in die Aegäis bis nach Fethiye. So haben wir also den Kurs wieder westwärts gerichtet und tuckern langsam auf Istanbul zu. Im Moment ist absolut kein Wind, doch das wird sich Morgen und Uebermorgen ändern. Eine Kaltfront zieht über die nördliche Aegäis und wird Istanbul morgen mit Windstärken um 8-9 Bf. treffen. Zeitverzögert um einige Stunden sind wir dann an der Reihe. Solche starken Winde und Wellen mit Höhen von über 3 m  müssen wir nicht erdulden und so laufen wir heute den Fischerhafen von Sile an, wo wir die zwei Tage abwarten. Anschliessend soll sich das Wetter wieder beruhigen und dann können wir gefahrlos weiter segeln.

Hier noch was für IRSIRA Insider: Gestern abend gabs Gschwelti. Was gab es heute morgen zum Frühstück ?

This entry was posted on Mittwoch, Mai 22nd, 2013 at 2:57 am and is filed under Uncategorized. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Both comments and pings are currently closed.