23.05.2012

Los geht’s. Wir lichten den Anker und fahren langsam aus der Bucht von Kemer raus. Schon kurz darnach können wir den endgültigen Kurs setzen, der uns für die nächsten 38 Seemeilen begleitet. Das Ende wird dann Side sein. Gemäss Google Earth hat es dort eine Flussmündung, die eine befestige Mole hat. Wir versuchen dort unsere IRSIRA zu parkieren und die Nacht zu verbringen. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt….   In der Zwischenzeit hat der Wind recht aufgefrischt und der Durchzug einer Kaltfront hat die See aufgewühlt. Eine starke Dünung von über 2 m macht uns beim Anlegen zu schaffen. Es klappt nicht. Wir haben noch 40 cm unter Kiel und sind noch nicht hinter der Mole. Wenn eine Welle von einem Meter Höhe kommt, sitze ich auf. Das kann ich nicht riskieren. Also drehen wir ab und gehen rund 1 Sm vor Land im flachen Küstenwasser vor Anker. 50 m Kette werden dem Anker mitgegeben und dann heisst es kontrollieren, ob die Position bleibt. Trotz sehr hoher Dünung hält der Anker einwandfrei, doch es schaukelt uns recht durch. In der Küche werden in den Schränken die Gläser und das Geschirr neu ausgerichtet. Einen Verlust müssen wir hinnehmen. Ein Glas voll Bienenhonig mag die Schaukelei nicht und ist mit dem Konkurenten, der Himbeerkonfitüre zusammengestossen. Honig war zu schwach und das ganze Glas ist gesprungen und der gesamte Inhalt hat sich in den Kasten verflüchtigt. War das eine süsse Bescherung. Aber auch das habe ich wieder gereingt. Ab und zu läuft jetzt noch ein Tropfen Honig die Rückwand entlang…

Keine Frage, wir müssen Ankerwache machen. Radio Antalya hat noch eine Sturmwarnung rausgegeben, was uns auch nicht gerade glücklich stimmt. Rachel übernimmt die erste Wache. Dann bin ich an der Reihe. Albert muss seine nicht mehr antreten, denn wir entschliessen uns, noch vor dem Eintreffen der stürmischen Winde die Anker zu lichten und gegen Antalya loszusegeln. Dort gibt es eine Marine und wir werden rund 7 Stunden für die Strecke benötigen.  Um 02.00 Uhr lichten wir den Anker und los gehts. Stockdunkle Nacht umgibt uns. Es ist 2 Tage nach Leermond. Konzentriert fahren wir durch die dunkle Nacht. Nur die Küste ist hell erleuchtet, denn wir sind hier in einer Touristen-Gegend. Anfänglich ist der Wind nur leicht und noch nicht zum Segeln zu gebrauchen. Doch er frischt auf und wir sezten die Segel. Rachel schläft inzwischen in Ihrer Koje und Albert und ich steuern unsere Yacht nach Alanya. Um 08.30 Uhr kommen wir an. Eine mächtige Dünung hat sich in der Zwischenzeit aufgebaut. Rund 3 m hohe langgezogene Wellen heben uns auf und nieder und wir sind tatsächlich froh, als wir die Hafenmauer von Alanya umrunden können. Man geleitet uns an den Steg und schon bald heisst es Frühstück zubereiten. Das waren harten Seemeilen, die wir hinter uns gebracht haben. Den Rest den 24. Mai verbringen wir mit Erholung…

This entry was posted on Samstag, Mai 26th, 2012 at 8:22 am and is filed under Uncategorized. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Both comments and pings are currently closed.